Kultur in Kasachstan

Jurta

Jurte
Für einen Fremden wirkt die Jurta auf den ersten Blick womöglich „wie aus einem Film über vergangene Zeiten und Lebensweisen.“ In der Tat ist dieses Lebensgefühl, welches ich persönlich verspürt hatte als ich zum ersten Mal eine Jurta betrat, im heutigen, stark digitalisierten Zeitalter nahezu verschwunden. Alles muss schnell abgeschlossen und mit Profit verbunden sein. Aber warum nicht einfach den Moment genießen und einen Augenblick bewusst und in Ruhe ausleben? Wenn man nun also das Zelt betritt, umhüllt einen rasch ein wohliges, zufriedenes Gefühl, denn durch die vielen Teppiche und die orientalische Einrichtung wird eine traditionell gemütliche Atmosphäre geschaffen. Der Stress bleibt Draußen und wird solange man sich im Zelt befindet vom Wind verweht und vom Adler verjagt . Gastfreundschaft als oberstes Gebot der Steppe lädt jeden Wanderer oder Interessenten gerne dazu ein, für einige Zeit dem Alltag zu entfliehen. Hat man es sich erst mal traditionsgemäß auf dem Boden bequem gemacht, wird man umgehend mit kasachischer Feinkost und Tee versorgt. Daran hat sich früher wie heute nichts geändert. Warum verlieren wir diese Werte? Warum gibt sich unsere Gesellschaft immer weniger Mühe für Gäste? Wer die Möglichkeit hat eine Jurta zu besuchen sollte diese unbedingt nutzen und dabei die Worte der kasachischen Nationalhymne in Erinnerung tragen. Eine kurze Pause schadet niemandem. Auch ein Adler braucht hin und wieder einen Platz zum Ausruhen.

 

Gastreundschaft ist das oberste Gebot der Steppe.
Jeder Gastgeber kann damit rechnen, dass er selbst jederzeit überall gut aufgenommen wird.
Es kann ein Tagesritt bis zur nächsten Jurte sein.